Achtsamkeit & Wellbeing

A wie …

Akzeptanz: Vielleicht kennst du bereits die 7 Phasen der Veränderung. Einer der wichtigsten Aspekte in einem Change ist aus meiner Sicht Akzeptanz. Das klingt so banal, aber es kommt ganz wesentlich darauf an zu unterscheiden, was du an deiner Situation ändern kannst und was nicht. Das, was du nicht ändern kannst – bspw. eine Pandemie – gilt es, zu akzeptieren. Ob es dir gefällt oder nicht. Du solltest keinerlei Energie aufbringen, diesen Zustand zu bekämpfen. Lieber solltest du all deine Energie für die Dinge aufsparen, die du ändern kannst (und willst) und die dir helfen, mit der Veränderung zurecht zu kommen. Setzt du deine Energie für unabänderliche Kämpfe ein, fehlt dir diese  für die änderbaren Dinge. Daher ist aus meiner Sicht Akzeptanz ein ganz wesentlicher Faktor im Umgang mit Veränderungen. Unterscheide für dich, was du verändern kannst und was nicht. 

Atmen: Das mag lustig klingen, aber ruhiges, tiefes Atmen ist das einfachste Tool zur kurzfristigen Stressreduzierung. Gerade in Momenten, in denen mir auf einmal alles zu viel wird, beruhigt es mich sofort – und ich habe für den Moment wieder einen klareren Kopf, um weiter zu machen. Dafür braucht man keine halbe Stunde Zeit. Eine Minute reicht im Extremfall schon aus. Sinnvoll ist es, das regelmäßige ruhige Atmen als kleine Praxisübung in den Alltag zu integrieren, bspw. direkt morgens nach dem Aufstehen, abends vor dem Einschlafen, als kurze Pause zwischen zwei Meetings …. empfehlen kann ich hier die App Calm (in der kostenlosen Variante), die einen Timer für Atemübungen zur Verfügung stellt, den man nach Belieben einstellen kann. Wenn du gerne liest, möchte ich dir das Buch One Moment Meditation ans Herz legen.

D wie …

Dankbarkeitspraxis: Ein Schlüssel zu echter Lebensfreude ist Dankbarkeit, indem du dir selbst immer wieder überlegst, wofür du gerade dankbar bist. Ich mache das regelmäßig im Rahmen meiner Morgenroutine. Gerade jetzt fallen mir immer so viele Dinge, Situationen, Menschen und Erfahrungen ein, die mich dankbar und glücklich machen. Gerade jetzt ist mir so sehr bewusst, dass nicht alles selbstverständlich ist, was ich immer so als selbstverständlich angesehen habe. Wichtig bei einer guten Dankbarkeitspraxis ist es, sich wirklich in dieses Gefühl reinzuversetzen und echte Dankbarkeit zu empfinden. Wer einfach nur jeden Tag routinemäßig runterschreibt, was ihn dankbar macht, wird damit glaube ich keinen positiven Effekt verspüren. Dankbarkeit muss man auch nicht immer nur für die großen Dinge und große Taten wahrnehmen – oftmals bin ich morgens einfach nur aus tiefstem Herzen dankbar, dass ich auf meinem Sofa sitzen, in den Garten schauen und dabei eine gute Tasse Kaffee trinken kann.

Siehe dazu auch Ressourcenaktivierung.

E wie …

Ehrfurcht: Zugegeben ein sehr sperriges Wort. In letzter Zeit nehme ich allerdings ganz intensiv Dinge um mich herum wahr, die mir bisher nie so aufgefallen sind. In der Vergangenheit war einfach wenig Raum für sie da. Jetzt in dieser auf eine Art reduzierten Zeit, in der vieles nicht mehr möglich ist wie früher, rücken mir auf einmal andere Dinge mehr ins Bewusstsein. Dazu gehört bspw. die Natur. Wenn ich durch den Wald jogge, erweckt das in mir eine ganz neue Ehrfurcht vor der Schönheit der Natur. Diese Ehrfurcht versuche ich ganz bewusst zu verinnerlichen und den Anblick zu genießen.

Siehe dazu auch Ressourcenaktivierung.

F wie …

Fokus-Achtsamkeitsübung: „Where focus goes energy flows“ besagt ein Sprichwort. Daher halte ich es für wichtig, immer wieder zu beobachten, worauf ich meinen Fokus richte. Sind das die Dinge, die mir wichtig sind? Oder sind das eher Dinge, die ich vermeiden möchte. Wohin investiere ich meine Aufmerksamkeit – auf das, was ich möchte und was mir Energie gibt? Oder auf das, was ich nicht will und was mich meine Energie kostet?

Um sich im Alltag immer wieder zu justieren, achtsam zu sein und bewusst den eigenen Fokus auf die wichtigen Dinge zu lenken, mag ich diese kleine Achtsamkeitsübung sehr. Sie kostet nur eine Minute und lässt sich einfach immer wieder üben. Ich setze sie gerne ein, wenn ich merke, dass ich mich gestresst fühle, d.h. meinen Fokus auf die Dinge gerichtet habe, die ich nicht möchte und die mir meine Energie rauben. Sie besteht aus 5 Schritten:

  1. Anhalten – bewusst einen Stop machen.
  2. Atmen – mich für einen Moment auf den eigenen Atem konzentrieren.
  3. Beobachten – aufmerksam wahrnehmen, was gerade ist und passiert. Bin ich gestresst, bin ich angespannt, was mache ich gerade?
  4. Weitermachen oder Verändern – eine bewusste Entscheidung treffen, ob die Situation für mich in Ordnung ist oder ob ich etwas verändern möchte, z.B. mein Verhalten, meine Entscheidungen, wie ich über die Situation denke oder fühle – all das kann ich beeinflussen.
  5. Intention setzen – was nehme ich mir bewusst für den heutigen Tag vor, um meine Situation so anzugehen, wie ich es mir unter Schritt 4 überlegt habe?

H wie …

Hier&Jetzt-Übung: Diese Übung (die auch 5-4-3-2-1-Methode genannt wird) hilft mir ganz leicht, mich wieder auf den aktuellen Moment zu fokussieren, wenn meine Gedanken zu wild in die Zukunft springen und sich im schlimmsten Fall zu negative Szenarien ausmalen. Auch diese Übung lässt sich einfach in den Alltag integrieren und dauert nicht lange. Du kannst sie bspw. auch wunderbar bei einem Spaziergang machen. Konzentriere dich der Reihe nach genau in diesem Moment auf Folgendes:

      • 5 Dinge, die du sehen kannst
      • 4 Dinge, die du hören kannst
      • 3 Dinge, die du fühlen kannst
      • 2 Dinge, die du riechen kannst
      • 1 Ding, das du schmecken kannst

Diese Übung hilft dir, direkt wieder ins Hier und Jetzt zu kommen, das Gedankenkarussell zu stoppen und die eigenen Sinne als Anker in der Gegenwart zu aktivieren.

M wie …

Meditation: Ja, ich bin mittlerweile ein Meditationsjunkie und meditiere jeden Morgen. So fängt mein Tag praktisch immer gut und entspannt an. Wie schon unter Atmen erwähnt reicht notfalls auch eine Minute tiefes Durchatmen. Wenn aber mehr Zeit drin ist, kann man das durchaus intensivieren oder auch thematisch angehen. Meditation hat mir schon aus wirklich schwierigen Zeit herausgeholfen, daher ist sie mein Nr. 1 Tipp, den ich dir hier sehr ans Herz legen möchte. Ich liebe geführte Meditationen, ganz vorneweg Laura Seiler und Curse, aber am Ende ist das absolute Geschmacksache, wie man meditiert – geführt, in Stille, mit Musik, Augen offen, Augen zu, morgens, abends …. Hauptsache du nimmst dir so oft wie möglich einen kleinen ungestörten Moment ganz für dich, ganz im Hier und Jetzt.

Musik: Mein Lieblingsgefühl ist Leichtigkeit. Leichtigkeit bewirkt bei mir, dass es mir für einen Moment einfach super geht, dass ich tanzen möchte, dass mich in diesem Augenblick nichts erschüttern kann. Dass ich glaube, ich schaff alles und das Leben ist gerade zum Umarmen schön. Die richtige Musik löst bei mir umgehend genau dieses Gefühl von Leichtigkeit aus. Ich glaube, Musik kann ein ganz krasser Stimmungsaufheller sein –  genauso funktioniert das aber auch in die umgekehrte Richtung. Darum schau, dass du die für dich passende Musik hörst, die deine Stimmung anhebt. Ein paar meiner Beispiele verlinke ich hier gerne mal für dich – vielleicht ist ja auch etwas für dich dabei.

Kraftfuttermischwerk – ganz generell ist Ronny musikalisch ein großer Favorit 💛🧡❤️

Jürgen Paape – So weit wie noch nie

Benee – Supalonely (und am Titel merkt man vielleicht schon, dass ich wirklich sehr viel mehr auf die Musik als auf den Text achte)

DJ Fresh – Gold Dust (Shy-FX Edition)

Goldstone – All I know

R wie …

Ressourcenaktivierung: In einem Training der Baum-Akademie habe ich kürzlich eine wunderschöne Übung kennengelernt, um positive Emotionen zu stärken und eigene Ressourcen zu aktivieren – hilfreich gerade in stressigen und schwierigen Zeiten! Beantworte dazu die nachfolgenden 5 Fragen für dich der Reihe nach.

      1. Worauf warst du in letzter Zeit wirklich stolz?
      2. Wann hast du dich wirklich sicher und entspannt gefühlt?
      3. Worüber warst du in letzter Zeit wirklich dankbar?
      4. Was hat dich wirklich erfreut und ehrfürchtig gemacht?
      5. Wem hast du in letzter Zeit eine Freude gemacht?

Schließ dazu nach jeder Frage die Augen. Stelle dir zu jeder Frage deine Antwort vor deinem inneren Auge vor. Versuche, dich so intensiv wie möglich in dieses Gefühl aus diesem Moment hinein zu versetzen und es so in dir zu verankern. Wiederhole diese Übung gerne mehrfach am Tag, aber mindestens immer dann, wenn du dich niedergeschlagen und gestresst fühlst.Durch langsames, leichtes Tappen mit überkreuzten Händen auf den Schultern kannst du die Wirkung dieser Übung noch verstärken. Tappen führt dazu, dass wieder eine Balance im Gehirn zwischen der Amygdala – deiner Stresssteuerung – und dem Präfrontalen Cortex – deiner Vernunftsteuerung – hergestellt werden kann. Durch das Tappen kann die Vernunft wieder die Steuerung übernehmen.Genauso ist es möglich, die einzelnen Fragen mit Hilfe der Calm App als kleine Meditation durchzugehen.

S wie …

Schlafen: Eigentlich ein No brainer, aber vielleicht gerade jetzt für den einen oder anderen ein schwieriges Thema. Mir ist aufgefallen, dass ich selbst am Wochenende momentan länger schlafe als sonst, weil meine virtuelle Woche auf eine Art anstrengender ist als gewöhnlich. Ich achte weiterhin sehr darauf, dass ich regelmäßig gegen 23 Uhr im Bett bin, weil mir die Energie ausgeht, wenn ich weniger als 7 Stunden schlafe. Ich bin zum Glück mit einem sehr gesunden Schlaf gesegnet – es kommt ausgesprochen selten vor, dass mich ein Thema so beschäftigt, dass ich nicht schlafen kann. Kommt es doch mal vor, dass ich am frühen Morgen aufwache und nicht mehr einschlafen kann, höre ich Podcasts oder Meditationen. Das wirkt bei mir im Liegen immer wunderbar einschläfernd 🙂 Wenn mir ein wichtiger Gedanke durch den Kopf geht, mache ich mir dazu manchmal auch Notizen. So kann ich den Gedanken für den Moment beiseite legen und leichter wieder einschlafen.

V wie …

Visualisieren: Weisst du eigentlich, dass man positiv Visualisieren kann, der Mensch aber häufig eher in negativen Bildern an seine Zukunft denkt? Funktionieren tut beides im Prinzip gleich, nur dass wir uns beim positiven Visualisieren gedanklich vor unserem inneren Auge ausmalen, wie sich bestimmte Situationen in der Zukunft positiv und in unserem Sinne entwickeln können. Somit richten wir unseren Fokus auch hier wieder mehr auf die positiven Aspekte und nicht darauf, was alles in der Zukunft schief gehen kann.

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