Wie ich zum Coaching kam

Es ist schon richtig lange her, bestimmt über 15 Jahre, dass ich meinen allerersten echten Coach kennenlernte.* Sie war die ehemalige Kollegin einer Stuttgarter Freundin von mir und suchte eine Wohnung in Köln. Meine Freundin bat mich, ihre Kollegin bei der Wohnungssuche zu unterstützen. So kam es, dass wir uns am Ende zusammen mit meiner Freundin als Dankeschön in einer Bar auf der Zülpicher Straße trafen und persönlich kennenlernten. Sie erzählte mir, dass sie sich gerade als Coach selbstständig gemacht hatte. Ein Coach – was ist das? Davon hatte ich noch nie gehört, war aber total angefixt und völlig begeistert von ihren Erzählungen. Ich hatte noch selten jemanden kennengelernt, der so klar, positiv und authentisch auf mich wirkte.

Nun ist es natürlich nicht gesagt, dass jeder Coach automatisch klar, positiv und authentisch ist. Dennoch blieb mir diese Begegnung sehr einprägsam in Erinnerung und ich glaube, meine Begeisterung und Faszination für alles rund um das Thema Coaching und persönliche Weiterentwicklung hat damals mit diesem Treffen in einer Bar auf der Zülpicher Straße begonnen.

Kann ich Coach werden?

Danach schlummerte das Thema Coaching viele Jahre tief in meinem Gedächtnis. Es kam immer mal wieder zum Vorschein, wenn ich selber Coachings in Anspruch nahm und von ihrer Wirkung überzeugt war. Als mögliche – und vor allem realistische – Jobperspektive für mich selbst habe ich es allerdings früher nie gesehen. Erst als Projektleiter wurde der Gedanke konkreter, selbst eine Coachingausbildung zu machen und Coaching in meinen Berufsalltag als Führungskraft zu integrieren. Ich fing im Urlaub zum ersten Mal an, ernsthaft darüber nachzudenken, dass mich eine Coachingausbildung möglicherweise in meinem Job unterstützen könnte.

Meine damalige Chefin, die ich wegen einer Coachingausbildung ansprach, sah das leider völlig anders:

„Das brauchen wir hier nicht.“

Heute wäre die Antwort meines Chefs auf die Frage nach einer Coachingausbildung mit Sicherheit eine andere, aber damals ließ ich mich doch wieder entmutigen, diesen Weg zu gehen. Ganz beiseite gelegt habe ich den Gedanken aber seitdem nicht mehr und der Wunsch, mehr über das Thema Coaching zu lernen, wuchs langsam weiter.

Auf einmal war Coaching ein Teil meines Jobs.

Als ich Scrum Master wurde, tauchte der Begriff des Coachs zum 1. Mal ganz explizit in meiner Jobbeschreibung auf. Trotzdem brauchte es noch eine persönliche und eine berufliche Krisensituation, die mich am Ende (mit sanftem Druck meines Manns) dazu brachte, mich für eine Coachingausbildung anzumelden – sicher eine der besten Entscheidungen meines Mannes meiner besten Entscheidungen.

Heute sehe ich mich sowohl als Coach meines Teams als auch einzelner Kolleginnen und Kollegen, die mich um Coaching bitten oder die verstehen möchten, was ich in meiner Ausbildung gelernt habe. Ich bin offiziell als Coach in meinem Job tätig. Zudem coache ich immer wieder in meiner Freizeit** und habe den nächsten Schritt unternommen, um mich nebenberuflich selbstständig zu machen.

Ich brauche eine Vision und Ziele dafür.

Warum erzähle ich euch das?

Ich bin zwar noch nicht ganz da, wo ich mich als Coach mit meiner Ausbildung gerne hin entwickeln möchte. Zwischen heute und meinem 1. Kontakt mit einem Coach liegen etwa 15 Jahre. Dennoch bin ich mittlerweile meinem Wunsch, Coach zu sein, ein ganzes Stück näher gekommen. Vor 15 Jahren hätte ich es mir nicht träumen lassen, dass ich mal als Coach tätig sein werde. Was ich ganz erstaunlich finde ist die Tatsache, dass ich dabei jeden Schritt dieser Entwicklung und dieses Wegs so sehr genossen habe. Dieser Weg hat für mich ganz konkret in dem Moment begonnen, als ich anfing, mir selber zu überlegen, wo ich eigentlich hin möchte. Als ich mir erlaubt habe, mein Ziel als möglich und machbar anzusehen, auch wenn ich noch keine Ahnung hatte, wie es funktionieren sollte. Vielleicht hätte ich schon viel früher dahin kommen können, aber früher war meine Vision nicht klar für mich und es fehlten mir das Ziel und der Glaube an seine Machbarkeit.

Heute ist mein Bild und meine Vision klar und ich habe verstanden, dass ich so viel mehr erreichen kann, wenn ich mir dazu konkrete Ziele setze. In letzter Zeit habe ich oft von anderen gehört, dass ich so viel mache neben meinem Job. Ich weiß gar nicht, ob das wirklich viel ist und möchte mich da auch nicht mit anderen vergleichen. Könnte ich schon viel weiter sein auf meinem Weg? Vielleicht. Ich weiß gar nicht, ob diese Frage für mich so wichtig ist. Wichtig ist für mich, dass ich los gegangen bin. Und definitiv weiß ich, dass ich heute viel mehr von den Dingen mache, die mich begeistern und faszinieren. Die mir Spaß machen und die mir Energie geben. Ich kann sie machen, weil ich ein klares Ziel und einen klaren Fokus habe, wo ich hin will.

Das macht für mich den großen Unterschied.

Ich brauche eine Vision und Ziele dafür
Um etwas zu erreichen brauche ich eine Vision und Ziele dafür.


‚ Ich hoffe, sie liest mit und weiß, dass sie gemeint ist 🙂
**Aktuell coache ich noch unentgeltlich gegen freiwillige Spenden an wohltätige Projekte.

Eine Antwort auf „Wie ich zum Coaching kam“

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