Veränderung beginnt in mir!

Ich beschäftige mich mittlerweile schon einige Jahre mit dem Thema persönliche Weiterentwicklung. Ich habe in der Hinsicht viel gemacht, Zeit investiert und einiges für mich gelernt. Außerdem versuche ich auch immer, das eine oder andere davon an Interessierte weiterzugeben, bspw. indem ich Sessions auf MeetUps und BarCamps zu meinem Herzensthema halte. Indirekt mache ich das natürlich auch, indem ich Coachings gebe.

Mein Weg der Veränderung.

Wie ihr ja schon wisst, bin ich dann im letzten Jahr mit emTrace-Coaching in Berührung gekommen. Nicht nur in der Form, dass ich es selbst gelernt habe und danach coache, sondern auch so, dass ich im Rahmen von Übungscoachings selbst viel danach gecoacht werde. Zusätzlich habe ich mich entschlossen, fokussiert an meinen eigenen Themen zu arbeiten und mich nach längerer Zeit wieder selbst regelmäßig von einem Coach coachen zu lassen.

Habe ich dabei eine Veränderung in meiner persönlichen Entwicklung gemacht? So leicht lässt sich das gar nicht unbedingt erkennen, zumindest nicht nach außen sichtbar. Ich habe mein Leben seitdem nicht komplett umgekrempelt, sondern lebe weiterhin am gleichen Ort, bin in der gleichen Beziehung, mache weiterhin den gleichen Job. Um eine Veränderung zu erkennen, ist es meiner Meinung nach wichtig, auch immer wieder mal zurückzublicken, nach innen zu schauen und zu reflektieren: Wie war es früher? Was habe ich erreicht von dem, was ich mir vorgenommen habe? Welche Veränderungen gab es, die ich selbst angestoßen und umgesetzt habe? 

Aber was genau ist denn mit Veränderung gemeint? Wo findet diese „Veränderung“ überhaupt statt?

Veränderung beginnt in mir.

Dieser Satz ist für mich schon seit einiger Zeit ein wichtiger Leitsatz geworden. Allerdings habe ich das Gefühl, ich habe erst in den letzten Wochen so richtig angefangen zu verstehen, was dieser Satz wirklich für mich bedeutet und wie tief gehend seine Bedeutung für mich ist. Es geht in erster Linie gar nicht darum, meinen Wohnort, meine Beziehung oder meinen Job zu ändern. Stattdessen geht es darum, in mir etwas zu verändern. Meine Gedanken, meine Gefühle, meine Haltung gegenüber dem, was in meinem Leben so ist und passiert. Wie denke ich über eine Situation? Wie verhalte ich mich gegenüber meinem Umfeld? Mit welchem Gefühl stehe ich morgens auf?

Neben den vielen wertvollen und erkenntnisreichen Coachings, die mir halfen und immer noch helfen, Stück für Stück an meinen Themen zu arbeiten, lieferte mir außerdem das Buch The Responsibility Process* tollen Input. Das Modell des Responsibility Process setzte am Ende für mich alles Gelernte in einen sehr runden Kontext und hat mir die Bedeutung des Satzes „Veränderung beginnt in mir“ ebenfalls noch einmal klarer gemacht.

Veränderung beginnt in mir!Veränderung beginnt in mir!

Mir ist aufgefallen, wie oft ich in meinem Alltag auf den Stufen Beschuldigen und Rechtfertigen hängen bleibe. Das war ein sehr ernüchternder Moment. Ein wichtiger Impuls aus dem Buch war der, dass ich auf diesen Stufen meine Probleme nicht lösen kann. Diese Erkenntnis hat mich so getriggert und so viel Energie in mir ausgelöst! Ich möchte unbedingt lernen, viel mehr in Verantwortung zu sein, statt andere zu beschuldigen oder mich zu rechtfertigen. Hier liegt mein Handlungsspielraum, das ist der Raum, wo meine Veränderung beginnt, wo ich gestalten und Veränderung anstoßen kann. In mir und nirgendwo sonst.

Veränderung ist ein Prozess.

Ich kann nicht genau sagen, was es am Ende war, was mir auf einmal so klar vor Augen geführt hat, wo ich ansetzen kann. Ich denke, es war ein Zusammenspiel aus all den verschiedenen Faktoren. Ich habe in den vergangenen Wochen an mir selbst festgestellt – und vielleicht merke ich es ja selbst als Erste-, dass ich anfange, anders zu reagieren, dass ich anfange, mir selbst die Frage zu stellen, inwieweit ich gerade verantwortlich agiere. Ich war in der Vergangenheit oft so wütend über andere. Der hat wieder nicht …, die tut immer ….! In den letzten Wochen war das deutlich seltener der Fall.

Ändere ich mich jetzt von heute auf morgen auf einen Schlag? Sicherlich nicht. Bin ich auf einmal erleuchtet, mache alles nur noch richtig (was auch immer das genau bedeutet)? Wohl kaum. Habe ich begonnen, Dinge IN mir zu verändern? Ja! Zum ersten Mal habe ich wirklich den Eindruck zu verstehen, was der Satz „Veränderung beginnt in mir“ bedeutet und angefangen, ihn ganz bewusst für mich umzusetzen. Schritt für Schritt. Werde ich dennoch immer wieder in Situationen kommen, in denen es mir nicht gelingt, dieses Verständnis anzuwenden und in Verantwortung zu agieren? Ganz bestimmt und ganz bestimmt auch weiterhin öfter, als mir lieb ist.

Verliebe dich in den Prozess.

Es geht bei Veränderung glaube ich auch gar nicht so sehr um das eigentliche Ziel, sondern um den Prozess der Veränderung an sich. Fangen wir an, diesen Prozess lieben zu lernen, ist Veränderung möglich, können wir wachsen und uns ständig weiter entwickeln. Damit kann und darf sich auch das Ziel verändern. Veränderung beginnt in mir – und das fühlt sich auf einmal ganz schön stark an.

– – –
* Ich hatte in einem früheren Blogpost schon etwas über das Buch The Responsibility Process und seine verschiedenen Stufen geschrieben.

3 Antworten auf „Veränderung beginnt in mir!“

  1. Liebe Dagmar,
    Wieder ein super Beitrag! Ich habe mich sehr in deiner Beschreibung wieder finden können: früher habe ich mich oft um Rechtfertigungen gekümmert, wenn etwas nicht geklappt hat oder über andere geärgert statt darauf zu fokussieren, was mein Anteil daran war. Rückblickend stelle ich fest wie viel Wut in mir war und bin dankbar, dass ich viel davon überwinden konnte. Aber auch ich bin noch nicht am Ende des Prozesses, sondern erkenne, dass dies eine never-ending-Story ist. Und ich gebe dir recht: liebe den Prozess – es ist doch schön wenn man erkennt, dass man jeden Tag die Gelegenheit bekommt zu wachsen und besser zu werden. Natürlich wird es Tage geben an denen man hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt und in alte Muster zurückfällt – aber dafür wird es an vielen anderen Tagen funktionieren! Also nicht aufgeben, dran bleiben und nicht von sich selbst erwarten immer perfekt zu sein!

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