Übung macht den Meister (Coach)

Im 2. Coachingmodul bei INeKO erlernten wir zum einen verschiedene neue Coaching-Methoden und zum anderen befassten wir uns intensiver mit dem Aufbau eines Coaching-Gesprächs. Von den insgesamt 10 Schritten eines Coaching-Dialogs sind wir auf die Schritte 3 – 9 näher eingegangen:

3. Klärung der Erwartungshaltung an das Coaching
4. Informationssammlung und Trennung von Fakten und Interpretationen
5. Klärung des Coachinganliegens als Ziel
6. Hypothesenbildung als Interventionsmöglichkeit
7. Spiegelung von Ressourcen und Lösungsansätzen
8. Einführung unterschiedlicher Perspektiven von außen
9. Mögliche Intervention zur Lösung

Bis zum nächsten Coachingmodul bekamen wir die Hausaufgabe auf, möglichst reale Coachings durchzuführen, um sowohl die Struktur eines Gesprächs als auch Auswahl und Einsatz der passenden Methoden in der Praxis zu üben und zu vertiefen.

Anhand der im Training erlernten Struktur habe ich mir ein Template mit den einzelnen Stufen erstellt, um mir während einer Sitzung Notizen zu den verschiedenen Gesprächsphasen machen zu können. Das wollte ich bei meinen Übungscoachings auch direkt einsetzen.

Diese Woche hatte ich nun mein erstes Coaching unter schon ziemlich realen Bedingungen. Vor dem Gespräch war ich daher auch ordentlich aufgeregt. Ob das alles so funktionieren würde, wie ich mir das vorstellte und erhoffte? Diesmal ging es um ein beinah vollständiges Gespräch – eine ganz andere Situation als in unseren Trainings oder bei den Übungen nach dem ersten Coachingmodul, wo ich mich rein auf das Üben von Mikrothesen fokussierten konnte. Ich kannte lediglich meine Gesprächspartnerin und hatte eine grobe Idee, worum es in dem Gespräch wohl gehen würde.

Dieses Wissen machte die Angelegenheit für mich allerdings nicht unbedingt entspannter. Ich hatte einen ordentlichen Respekt vor dem Gespräch und fand es gar nicht so einfach, mich im Gespräch nicht mehr rein auf meine Intuition zu verlassen, sondern strukturiert vorzugehen und echte Coachingmethoden einzusetzen. Gerade die Wahl der für den Coachee passenden Intervention fand ich überhaupt nicht leicht.

Im Gespräch war das Template grundsätzlich sehr hilfreich, auch wenn ich mir am Ende gar nicht so viele Notizen gemacht habe. Stattdessen habe ich es vor allem als Leitfaden genutzt, der mir die (noch) nötige Struktur gab, wenn ich im Gespräch mal nicht mehr so ganz weiter wusste. Mit steigender Erfahrung kann mein Template sicher übersichtlicher werden. Für Notizen, auf die man innerhalb eines Gesprächs und gerade auch bei mehreren Sitzungen immer wieder zurückgreifen kann, ist es aus meiner Sicht sicher auch dann noch eine gute Unterstützung. 

Wie schon geschrieben hat mir dieses erste Übungscoaching wieder ganz viel Respekt vor meiner neuen Aufgabe eingeflößt. Das ist auch gut so, denn immerhin geht es um die persönlichen Anliegen von Menschen und nicht einfach nur um ein bisschen Reden. Es ist für mich unabdingbare Voraussetzung, diese Anliegen mit Respekt und Bescheidenheit zu behandeln und ernst zu nehmen.

Mein erstes Coaching hat mir gezeigt, dass ich noch ganz viel üben und lernen kann, um insgesamt mehr Sicherheit zu erlangen. Gerade bei der Methodenwahl tat ich mich unheimlich schwer und merkte außerdem in der Durchführung, dass sie noch nicht wirklich gut sitzen. Sicherlich wird mir mehr Erfahrung helfen, meine Intuition wieder voll einzusetzen, wo ich momentan vielleicht zu stark über den richtigen Methodeneinsatz nachdenke. Ich kann noch gar nicht beurteilen, ob das Gespräch eigentlich gut war; eine Einschätzung fällt mir total schwer. Definitiv hat es mir großen Spaß gemacht, trotz noch vorhandener Unsicherheit im Laufe des Gesprächs. Letztlich ist es auch viel relevanter, ob mein Coachee mit dem Gespräch zufrieden ist. Und so wie das Feedback danach klang, habe ich das wohl erreicht:

„…Ich hatte tatsächlich auch heute Nacht und heute Morgen nach dem Aufwachen noch mal einige Erkenntnisse, die mir so in der Klarheit vermutlich nicht gekommen wären…“

Ich will noch ganz viele Übungscoachings machen, um weiter Erfahrungen zu sammeln. Vielleicht liest hier jemand mit, der Interesse und auch ein Thema hat, das er/sie mit mir bearbeiten möchte? Meldet euch sehr gerne bei mir!

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