Gelebte Achtsamkeit

davednb und ich sind in der Straßenbahn unterwegs, es ist Hauptverkehrszeit in der Innenstadt und die Bahn ist voll. Draußen ist es kalt, richtig kalt, und der Tag war lang, Wir müssen noch ein paar Dinge erledigen, aber eigentlich würde ich lieber Zuhause an meinem Schreibtisch oder gemütlich auf der Couch sitzen. Ihr kennt das sicher.

Die Bahn hält am Ebertplatz, eine Menge Leute steigen aus und ein. Ebenfalls dabei ist eine blinde Frau mit Stock. Zögerlich und etwas ungelenk betritt sie das Abteil. Sie stützt sich dabei auf den Arm ihrer Begleiterin, die ihr in die Bahn hilft. Erst als die blinde Frau zwei Stationen weiter alleine aussteigt, merke ich, dass die Begleiterin gar nicht zu ihr gehört, sondern ihr offensichtlich einfach beim Einsteigen behilflich war.

Zwischenzeitlich ist ein älterer Mann zugestiegen, hält sich kurz an davednb fest und fragt ihn, wo denn der Stempelautomat sei. davednb bietet ihm an, seine Karte abzustempeln, da sich der nächste Stempelautomat an der hinteren Tür befindet. „Vielen Dank. Ich glaube, das schaffe ich noch“ meint der ältere Mann freundlich und bahnt sich vorsichtig seinen Weg durch das volle Abteil zur Stempeluhr. Dort ist ein anderer Mann gerade dabei, einem Ortsfremden wortreich und auf englisch zu erklären, wie er am besten in die Fußgängerzone kommt.

Neben mir fragt ein junger Mann, ob diese Bahn auch zum Neumarkt fährt. Ein anderer Passagier antwortet ihm : „Ja, das ist die richtige Bahn. Neumarkt ist die nächste Haltestelle“. Der junge Mann sagt darauf: „Vielen Dank. Heute ist mein 1. Tag hier in der Stadt.“

Als der junge Mann am Neumarkt aussteigen will, wünschen der andere Passagier und ich ihm gleichzeitig einen guten Start in Köln.

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Warum erzähle ich das hier? Abgesehen davon, dass ich solche Momente sehr berührend finde, hat eine authentische Coachinghaltung für mich auch viel mit Wertschätzung, Achtsamkeit und Aufmerksamkeit gegenüber sich selbst und dem eigenen Umfeld zu tun. Diese kleine Geschichte, die ich neulich so erlebt habe, ist für mich ein schönes Beispiel dafür, wie ein liebevolles und wertschätzendes Miteinander aussehen kann.

In dem Zusammenhang habe ich auch noch einen Podcast für euch, den ich zwar selber noch nicht gehört habe, der sich aber schon in meiner Mediathek befindet. Sehen, was Menschen nicht sehen beschäftigt sich mit Körpersprache und Mimikresonanz, um unsere eigene Wahrnehmung zu stärken. In den ersten 12 Folgen geht es insbesondere um das Thema Achtsamkeit und es gibt auch Übungen dazu. Hört mal rein.

2 Antworten auf „Gelebte Achtsamkeit“

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