Mimikresonanz – Emotionen präzise wahrnehmen

Letzten Freitag konnte ich an einem Grundlagenseminar für Mimikresonanz bei Maik Baum am INeKO-Institut teilnehmen. Um mein Fazit gleich vorweg zu nehmen: Was für ein toller, inspirierender Tag!

Was aber genau ist denn Mimikresonanz und was lernt man in einem Seminar darüber? Inwieweit hilft mir das bei meiner Arbeit als Coach?

Menschen zu verstehen ist die Superpower des 21. Jahrhunderts.*

Das Ganze basiert auf dem für mich sehr nachvollziehbaren Gedanken, dass gute Beziehungen sowohl in beruflicher als auch in privater Hinsicht ein wichtiger Schlüssel für ein gutes und damit auch erfolgreiches Miteinander sind. Gute Beziehungen entstehen durch Vertrauen, Wertschätzung, Empathie und Respekt. Um gute Beziehungen aufzubauen, ist es notwendig, dass man Gefühle und Stimmungen seiner Gesprächspartner erkennen, verstehen und sorgsam mit diesen Erkenntnissen umgehen kann. Mit Hilfe von Mimikresonanz lernt man, die Gefühle seiner Mitmenschen in deren Mimik zu lesen und damit die eigene Empathiefähigkeit zu verbessern.

Oftmals zeigen sich Emotionen im Gesicht nur ganz kurz – die sogenannten Mikroexpressionen. Dies ist z. B. der Fall, wenn der Gesprächspartner oder die Gesprächspartnerin die eigentlich empfundene Emotion, bspw. den eigentlich empfundenen Zorn, unterdrückt und ganz schnell hinter einem Lächeln – einem sozial akzeptierten Verhalten – versteckt. Diese durch ein Lächeln verdeckte Emotion in so kurzer Zeit richtig zu erkennen und zu deuten, kann man durch Mimikresonanztraining üben. So kann man letztlich auch nicht so deutlich sichtbare Emotionen und damit die echten Gefühle der anderen erfassen und am Ende konstruktiver mit der Reaktion umgehen.

Emotionen sind dabei kulturübergreifend identisch.

Das Ziel: Mimik präzise erkennen, richtig interpretieren – und sorgsam damit umgehen.

Hierbei geht es aber nicht unbedingt darum, aufzudecken, ob jemand die Wahrheit sagt oder lügt. Ziel ist es, seinen Gesprächspartner auf empathischer Ebene besser zu verstehen, besser auf ihn einzugehen und so am Ende auch bessere Beziehungen aufzubauen. Es geht immer darum, die Signale genau zu erkennen, sie richtig zu interpretieren und achtsam mit den Erkenntnissen umzugehen. Gerade beim Interpretieren müssen wir uns bewusst sein, dass wir den genauen Grund für die Emotion nicht zwangsläufig kennen.

Anhand eines Beispiels konnte der Trainer das finde ich sehr schön verdeutlichen:

Ein Mann beschuldigt seine Frau, sie sei fremd gegangen. Die Frau reagiert mit der Emotion Angst.

Die gezeigte Angst kann nun mehrere Gründe haben:

      • Die Frau hat Angst, entdeckt zu werden.
      • Die Frau hat Angst, dass ihr Mann ihr nicht glaubt.

Das Beispiel zeigt, dass es nicht nur um das Erkennen der Emotion geht, sondern in der Folge auch elementar wichtig ist, die Ursachen richtig zu interpretieren und ggf. durch Nachfragen zu verstehen und keine falschen Schlüsse daraus zu ziehen.

Angst ist übrigens die Emotion, die tendenziell am schlechtesten erkannt wird. Anhand meiner eigenen Übungsergebnisse konnte ich das schon einmal bestätigen.

Übung macht natürlich den Meister.

Im Rahmen des Trainings übten wir das Erkennen unterschiedlicher Emotionen mit Hilfe verschiedenster Videosequenzen, bspw. aus Talkshows oder Politikdebatten. Dabei wurden die ausgewählten Videosequenzen zunächst in normalem Tempo abgespielt und danach so langsam, dass auch ungeübte Augen die jeweilige ganz kurz gezeigte echte Mimik, die sogenannte Mikroexpression, klar erkennen konnten. Schon diese Übungen führten bei uns Teilnehmern zu interessanten Erkenntnissen, weil das gesprochene Wort nicht unbedingt immer zu den Emotionen passten.

Natürlich reicht ein einzelner Tag nicht aus, um dieses Thema wirklich gut zu beherrschen. Das Training vermittelte sehr gut die erforderlichen Grundlagen. Darüber hinaus lebt Mimikresonanz natürlich von regelmäßiger Übung. Gelegenheit dazu hat man ja an und für sich jederzeit genug, wenn man mal aufmerksam seine Umgebung beobachtet oder beim Fernsehen genauer auf die Mimik der Darsteller achtet. Im Seminarpaket zusätzlich enthalten ist der Zugang zu einem Mimikresonanzportal, mit dessen Hilfe man das Erkennen der verschiedenen Emotionen gut trainieren kann.

Vom Erfinder der Methode gibt es eine 12-Wochen-Wahrnehmungschallenge.

Der Name schlechthin im Bereich Mimikresonanz ist sicherlich Dirk W. Eilert, der die Mimikresonanz-Methode entwickelt hat:

Ein Trainingskonzept, um emotionale Signale präzise in der Körpersprache zu erkennen, richtig zu interpretieren und angemessen damit umzugehen.**

Passend dazu habe ich auch eine tolle Podcastempfehlung für euch: Dirk W. Eilert hat zum Thema Mimikresonanz eine 12-Wochen-Wahrnehmungschallenge veröffentlicht, mit deren Hilfe man seine eigene Wahrnehmung schärfen und trainieren kann. Sehr hörenswert!

Als Coach bietet mir Mimikresonanz die Möglichkeit, noch besser auf meine Coachees einzugehen, ihre Emotionen noch präziser zu erkennen und diese Erkenntnisse direkt in meinen Coachings zu berücksichtigen. Aus diesem Grund habe ich jetzt auch die beiden Folgeseminare gebucht :-).


* Zitat von Maik Baum, Mimikresonanztrainer
** Siehe dazu auch Wikipedia 

2 Antworten auf „Mimikresonanz – Emotionen präzise wahrnehmen“

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