Letzte Woche fand von Freitagmorgen bis Samstagabend das Coach Camp Köln statt – ein Weiterbildungscamp für Coaches, Trainer und Berater im Format eines Barcamps. Dieses Jahr war ich auch mit von der Partie und möchte meine Eindrücke natürlich gerne mit euch teilen.
Ich hatte mich im Vorfeld unheimlich auf dieses Event gefreut! Auch wenn ich schon öfter auf einem Barcamp oder ähnlichen Veranstaltungen war, so hatte ich bisher immer entweder aus meiner beruflichen Tätigkeit heraus oder eben einfach in meiner Freizeit und ohne einen speziellen Fokus teilgenommen. Das Coach Camp war nun mein erstes Barcamp, auf dem ich in meiner noch ganz neuen Rolle als Coach unterwegs war und wo ich mich zwei ganze Tage lang mit Gleichgesinnten über alles rund um mein Herzensthema Coaching austauschen konnte. Meine Vorfreude wurde nicht enttäuscht 🙂
Coach Camp bedeutet Wissen teilen in entspannter Atmosphäre.
Mir gefiel ja schon direkt die Location, in der das Coach Camp stattfand, das Bürgerhaus Stollwerck in der Südstadt: Schrammelig und herrlich unperfekt, urig und behaglich gab es dem Camp eine sehr unkomplizierte und entspannte Atmosphäre. Auch das Catering von Bunte Burger mit tollem tierfreien Essen passte gut in das Gesamtbild. Zusätzlich wurde auch mit Getränken und allen möglichen süßen Leckereien die zwei Tage über nicht gespart. Wir wurden die so gut versorgt, dass die Menge des verspeisten Essens locker noch für den Sonntag gereicht hätte. Alles war von den Organisatorinnen Ruth Urban, Annette Bauer, Jael Fuck und Claire Oberwinter liebevoll und durchdacht vorbereitet. Und auch obwohl – oder vielleicht gerade weil – die vier von der einen oder anderen Panne vor und auch während der Veranstaltung erzählten, lief aus meiner Sicht für uns Teilnehmer alles ausgesprochen relaxed, angenehm und rund.
Die beiden Tage wurden von Linda Grigo und David Grigo als Fotografen begleitet und auch das fand auf eine sehr ruhige und angenehme Art statt. Während meiner eigenen Session habe ich die beiden nicht einmal bei ihrer Arbeit wahrgenommen, weil sie so unaufgeregt und überhaupt nicht störend agierten. Vermutlich ist das das Erfolgsgeheimnis ihrer schönen Fotos!
Zwei Tage buntes Sessionprogramm warteten auf uns.
Am Morgen jeden Tages fand zuallererst die Vorstellung der TeilnehmerInnen und die Sessionplanung statt. Dazu reihten sich alle in einem großen Kreis auf, stellten sich der Reihe nach – leider viel zu schnell und in Teilen auch zu leise – mit ihrem Namen und ihren drei Hashtags vor. Ich glaube allerdings, das Konzept der drei Hashtags hat ausgedient; ich konnte mir tatsächlich fast nichts aus der Vorstellungsrunde merken. Spannend war natürlich die Sessionplanung und schon bei der Vorstellung merkte ich, dass ich am liebsten fast alle Sessions besucht hätte. Da komme ich auch direkt auf meinen einzigen, echten Kritikpunkt: Die Sessionplanung wurde vom Orgateam alleine vorgenommen und im Anschluss der fertige Sessionplan vorgestellt. Änderungsmöglichkeiten durch die Sessiongeber zusammen mit den Teilnehmern (wie ich es sonst von Barcamps kenne) gab es nicht. Dies führte dann leider auch dazu, dass ich am ersten Tag, an dem ich selbst auch noch eine Session hielt, nicht so ganz glücklich mit dem Plan war und nicht zu all meinen Favoriten gehen konnte. Ich hätte an der einen oder anderen Stelle gerne ein wenig umsortiert bzw. es zumindest gemeinsam mit den anderen überlegt.
Der erste Tag bot viel neues Wissen.
Mein erster Tag begann mit der Session von Ruth Urban „Marketing-(Konzeption)“. Mit der 3-Wort-Übung brachte sie uns den Gedanken näher, sich drei Worte zu überlegen, die mich selbst perfekt so beschreiben, als wenn ich diese drei Worte vollständig verkörpern und leben würde – drei Worte, für die ich stehe. Diese drei Worte sollten wirklich ganz individuell sein, Worte wie inspirierend, empathisch oder authentisch verwarf die Sessiongeberin als nicht individuell genug. Wenn man seine drei ganz persönlichen Begriffe gefunden hat kann man diese als eine Art Marketingkonzept auf das gesamte Leben anwenden. Gar nicht so einfach – ich habe meine drei Worte noch nicht gefunden, fand den Impuls aber toll, darüber nachzudenken und letztlich damit immer zu prüfen, ob mein Angebot, meine Website dazu passen, ob ich dieses drei Begriffe bspw. mit meinem Kleidungsstil verkörpere, mit meiner persönlichen Haltung etc. Schön! Ich hab mir am nächsten Tag gleich alle Bücher von Ruth gekauft 🙂
Meine zweite Session lautete „Fotografie im Business – Fotografie als Sprache“ von David Grigo. Aus dieser Session habe ich den Impuls mitgenommen, mir viel mehr Gedanken darüber zu machen, was ich mit einem Bild aussagen möchte und ob meine Leser meine Bilder auch so lesen, wie ich es meine. Hierfür ist es sinnvoll, meine Gedanken bzw. meine Aussage und damit letztlich auch das, was auf meinen Bildern drauf ist, so zu reduzieren, dass meine Aussage klar ist. Der erste Blick geht in der Regel auf den stärksten Farbkontrast, der Rest wird meist nur noch am Rande wahrgenommen. Wichtig ist es vor einem Bild immer, sich selbst Gedanken darüber zu machen, was ich aussagen möchte. Ein ganz wichtiger Gedanke – meine Fotos haben da ganz sicher noch Verbesserungspotenzial.
Danach ging es bereits in die Mittagspause, die ganz intensiv zum Austausch und Vernetzen genutzt wurde. Nach der Mittagspause hatte ich leider ein wenig Schwierigkeiten, für mich eine passende Session zu finden. Ich kam in die Themen nicht so richtig rein, so dass ich einfach nochmal eine kleine Pause einlegte. Meine 4. Session wurde wieder spannend, da sie inhaltlich zwar keine Überschneidungen mit meiner Session hatte, aber doch in einem ähnlichen Themenbereich lag. Es ging um das Thema „Führungskraft und Coach – roter und grüner Hut“ von Achim. In der Runde waren wir uns durchaus einig, dass eine Führungskraft nicht Coach im klassischen Sinne sein kann. Denkbar wäre sie nach Ansicht des Sessiongeber vielleicht als Coach für Fachthemen – eine Sicht, die ich allerdings nicht ganz teile. Auch das Gedankenspiel mit dem roten und dem grünen Hut führt meiner Meinung nach am Ende immer dazu, dass eine Person zwei doch in Teilen sehr unterschiedliche Rollen ausübt, was ich in der praktischen Umsetzung immer schwierig finde.
Danach fand meine Session Coaching durch Führungskräfte statt, die ich in meinem letzten Blogbeitrag schon ausführlich beschrieben habe. Ich hatte durchaus etwas Sorge, dass aufgrund der vorhergehenden, ähnlich klingenden Session gar niemand mehr käme. Am Ende waren wir aber immerhin zu viert. Und wie ich das schon so oft beim Barcamp erlebt habe: Die anwesenden TeilnehmerInnen waren genau die richtigen! Ich habe mir ja für dieses Jahr vorgenommen, häufiger auch mal bei externen Veranstaltungen Sessions zu machen oder Vorträge zu halten, um das zu üben. Bei der Teilnehmerzahl hielt sich zumindest meine Aufregung sehr in Grenzen.
Den Abschluss des ersten Tages machte Nicole Grün mit ihrer sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Session „Mit Emotionskarten oder Lego Serious Play mit Coaches besser über Gefühle reden“. Hier durften wir ausprobieren, wie man entweder mit entsprechenden Karten Gefühle benennen und beschreiben kann oder wie man anhand von Legosteinen Emotionen sogar mit den eigenen Händen darstellen kann. Diese Session hat mir noch einmal ganz andere Möglichkeiten für Coachings aufgezeigt.
Am Abend des ersten Tages fand in deutlich kleinerer, gemütlicher Runde ein Netzwerkabend statt. Ich fand die Möglichkeit toll, zum einen noch mehr leckeres Essen zu genießen und zum anderen natürlich auch, weiter ganz entspannt mit anderen TeilnehmerInnen zu plauschen. Der Geräuschpegel ließ nach, für Gespräche war mehr Zeit als zwischen zwei Sessions und die Verpflegung war üppig – ein sehr schöner Ausklang eines abwechslungsreichen Tages.
Am zweiten Tag wurde es praktisch.
Der zweite Tag des Coach Camps war nicht mehr ganz so voll mit Sessions wie der erste, ich selbst wollte keine weitere Session mehr halten und so war dann auch der Tag bzw. die Auswahl der Sessions irgendwie ein wenig entspannter. Zunächst gab es wieder eine Vorstellungsrunde, da nochmal neue Teilnehmer dazu kamen (beim Coach Camp hat man die Wahl, ein Ticket für beide Tage, für den ersten oder für den zweiten Tag zu kaufen), danach ging wieder die Sessionplanung los. Weil ich echt noch ein wenig müde und mein Kopf noch nicht voll aufnahmebereit war, ging es zum Einstieg in die sehr schöne Session „Visualisierung im Coaching“ von Anne mit freundlicher Unterstützung von bikablo. Zwei tolle neuland-Stifte und einen Skizzenblock gab es als Geschenk obendrauf. Visualisierung ist mir ja durchaus geläufig, der Einsatz in Coachings war allerdings neu für mich und somit sehr aufschlussreich.
In meiner zweiten Session, die sympathisch und mit viel Leichtigkeit von Yvonne von spürvertrauen durchgeführt wurde, ging es um „Präsenz für Coaching & Alltag“: Einfache Übungen, um immer wieder leicht und schnell ins Hier und Jetzt zu kommen und so die eigene Präsenz und auch das eigene Wohlbefinden zu stärken.
Nach einem wieder sehr schmackhaften und üppigen Mittagsbuffet mit angenehmer Unterhaltung ging es direkt weiter in die wirklich begeisternde und mit ansteckender Leidenschaft vorgetragene Session „Erfolgreich bloggen“ von Daniela von bloggerabc. Daniela gab uns wirklich hilfreiche Tipps rund um das Thema Bloggen, die ich hoffentlich in diesem Blogbeitrag schon alle berücksichtigt habe, die ich aber auch nach und nach auf meiner Website umsetzen möchte. Und ich weiß jetzt, dass es doch DAS BLOG heißt 🙂
Leider hab ich mich in der 4. Runde in der Session vertan, das gewählte Thema war für mich am Ende nicht so ergiebig. Da ich in die parallel laufenden Sessions nicht mehr richtig gut reinkam, nutzte ich die Zeit für eine Pause und shoppte ein paar Bücher bei einem der Sponsoren, dem Junfermann-Verlag.
Meine 5. Session war das Thema „Sicht! Bar! Sein! – 5 Hacks für mehr Sichtbarkeit bei LinkedIn“ von Ute Blindert, deren Session ich am Vortag leider aufgrund meiner parallel stattfindenden eigenen Session nicht besuchen konnte. So war ich froh, dass sie am zweiten Tag nochmal ein LinkedIn-Thema anbot. In dieser informativen Session gab sie uns ein paar gute Hinweise, worauf wir in unserem LinkedIn-Profil achten sollten, wann gute Zeiten für Veröffentlichungen sind und was es sonst noch so Besonderheiten auf LinkedIn zu berücksichtigen gibt. Auch aus dieser Session habe ich ein paar Hausaufgaben mitgenommen.
Den Abschluss meines zweiten Tages bildete die Super-Sabine mit ihrer Session „Richtig sichtbar online – authentisches Onlinemarketing“. In ihrer Session erzählte sie auch ihre persönliche Geschichte und wie sie zu ihrer Mission kam, Frauen in ihrer Sichtbarkeit zu stärken. Ein toller Beitrag, der mich zum Abschluss nochmal besonders berührte.
Coach Camps sind horizonterweiternd.
Als ich am Samstagabend nach Hause ging, war ich so voll mit neuen Impulsen, Gedanken, Anregungen, hatte kurze und längere schöne Gespräche mit mir bis dahin völlig unbekannten Menschen hinter mir, viel zu viel Essen intus und war sehr happy darüber, dass ich mir noch kurzfristig ein Ticket für das Camp gekauft hatte. Wie immer bei einem Barcamp haderte ich mit meiner Sessionwahl, weil doch so viele andere Sessions zwangsläufig nicht von mir besucht werden konnten. Ich habe tolle Menschen getroffen, die begeistert ihr Wissen teilen und engagiert über ihre Herzensthemen sprechen – ohne Geld dafür zu bekommen. Und hatte selbst eine kleine Bühne für meine Botschaft.
Also daher an dieser Stelle nochmal ein ausdrückliches Dankeschön an die Organisatorinnen und alle TeilnehmerInnen, die mir mit ihren Sessions und den Gesprächen zwei inspirierende Tage beschert haben – ich komme gerne wieder! Der Termin für das Coach Camp 2021 steht schon fest, es findet am 5. und 6. Februar 2021 wieder im Bürgerhaus Stollwerck statt. Tickets für das nächste Jahr sind schon verfügbar – bis zum 29.2.2020 zum Early Bird Preis. Seid ihr dabei? Ich hab mir schon eins gekauft.
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Zu der Session Facilitators for Future von Katharina kam ich leider nicht, möchte sie hier aber trotzdem erwähnen, weil ich das Thema wichtig und spannend finde.
Liebe Dagmar,
wow – war für ein toller Bericht über das CoachCamp Köln! Danke dafür. Auch solche persönlichen Statements sind immer wieder Motivation, am Ball zu bleiben und getreu dem Motto „Nach dem CoachCamp ist vor dem CoachCamp“ sich erneut in die Planung zu stürzen <3
Ich freue mich, dich – spätestens!!! – im nächsten Jahr wieder zu sehen,
Annette vom Team CoachCamp Köln
und von derSeminarbetrieb
Liebe Annette
sehr gerne geschehen. Ich wünsche euch noch viel mehr positives Feedback, weiterhin solche Freude und Motivation und sage nochmal vielen Dank für euer Engagement! Wir sehen uns 🙂
Viele Grüße
Dagmar