Mittlerweile sind die ersten zwei Monate von 2020 vorbei. Obwohl ich schwungvoll ins neue Jahr gestartet war mit einer tollen Reise nach Tel Aviv, zwei intensiven und inspirierenden Trainings, viel Spaß und einer eigenen Session beim Coach Camp etc., machte sich dennoch eine latente Unzufriedenheit bei mir breit. So richtig konnte ich gar nicht sagen warum, ich bemerkte es aber. Ich war viel unterwegs in den letzten Wochen, machte alles mögliche und das waren auch durchaus Aktivitäten, die mir an und für sich viel Spaß machen. Dennoch fehlte mir oft die richtige Energie dafür. Ich fühlte mich müde, unmotiviert und auf eine Art auch orientierungslos. Eigentlich hatte ich für 2020 viele Pläne und dennoch schien es mir, dass ich eher planlos vor mich hin eierte. Ich machte mal dies und mal das und in Summe war halt alles irgendwie „ok“.
Ich war die ganze Zeit beschäftigt.
Das Gefühl wurde in den letzten Wochen stärker und stärker. „Du langweilst dich?!“ meinte neulich ein Kollege zu mir. Als er das sagte, fragte ich mich, ob da was dran sein könnte. Langeweile ist normalerweise ein Gefühl, das ich nicht kenne – schon gar nicht über einen längeren Zeitraum. Darüber hinaus passten die verschiedenen Aktivitäten auch nicht wirklich dazu. Ich war doch die ganze Zeit beschäftigt!
Ich will nicht einfach beschäftigt sein.
Heute morgen stöberte ich in einem alten Journal von mir aus dem Jahr 2018, in dem ich mir aufgeschrieben hatte, was ich mir für das kommende Jahr vornehmen wollte. Dabei fielen mir zwei Dinge auf: Zum einen hatte ich das, was ich mir damals vorgenommen hatte, zum großen Teil tatsächlich erreicht (wenn auch zum Teil etwas anders, als ich ursprünglich gedacht hatte). Zum anderen hatte ich mir keine Ziele für das neue Jahr gesetzt. Lustigerweise hatte ich damals unter den Eintrag sogar noch geschrieben: „Denk daran, dir rechtzeitig neue Ziele für 2020 zu überlegen!“
Ich hatte keine Ziele.
Auf einmal wurde mir klar, woher meine Plan- und Ziellosigkeit kam. In meinem Kopf waren zwar ganz viele Ideen und Wünsche, aber nichts davon hatte ich mir als konkretes Ziel für dieses Jahr aufgeschrieben. So machte ich lauter verschiedene Dinge, war dauernd busy, aber ohne klaren Fokus, sondern eher mit einem sehr diffusen „passt schon irgendwie“. Da ich keine Ziele hatte, fehlte mir eine Möglichkeit, mich mit meinen Aktivitäten an irgendetwas Konkretem auszurichten. Und am Ende konnte ich so auch keine Ziele erreichen.
Ziele zu erreichen ist viel wahrscheinlicher, wenn man welche hat.
Wenn man sich klare Ziele setzt, kann man sich auch in seinem ganzen Handeln und seinen Entscheidungen fokussiert daran ausrichten und so Schritt für Schritt seinen Zielen immer näher kommen. Das passiert dann auch nicht völlig willkürlich. Stattdessen ist die Richtung klar, ich weiß, wo ich hin will und kann am Ende auch den Erfolg feiern, wenn ich mein Ziel erreicht habe.
Genau diese klare Ausrichtung fehlte mir die ganzen letzten Wochen – obwohl ich mir Anfang des Jahres sogar fest vorgenommen hatte, mir neue Ziele zu geben. Aber im Trubel all der genannten Aktivitäten war mir das komplett untergegangen.
Wie gut, dass mir das nun klar geworden ist – jetzt weiß ich, was ich die nächsten Tage zu tun habe :-).
Liebe Dagmar,
schöner Beitrag. Ich glaube, dass es mir gerade ähnlich geht und werde mir heute Abend mal Zeit für ein paar Ziele nehmen 🙂
Beste Grüße
André
Hallo André
freut mich sehr, wenn ich dich dazu inspirieren konnte 🙂 Vielen Dank für deinen Kommentar und dein Feedback!
Liebe Grüße
Dagmar
Schöner Artikel in dem ich mich zum Teil wieder gefunden habe. Aktuell versuche ich allerdings statt Ziele mir einen Nordstern zu setzen, der mich durch die Turbulenzen und Unwegsamkeiten geleitet. Wenn ich’s noch vergesse, bringe ich dir bei Gelegenheit etwas Literatur zum nächsten Austausch mit
Vielen Dank! ☺️🙏 Und Bücher immer sehr gerne! Wird nur wohl noch ein paar Tage dauern, bis wir uns das nächste Mal sehen 😟 Nordstern hört sich ein bisschen an wie dein Why – kann das sein?