Bis Anfang diesen Jahres, genauer gesagt so bis März/April gab es hier fast immer wöchentlich einen neuen Blogbeitrag – egal wie trubelig es bei mir gerade war. Obwohl ich lange Zeit coronabedingt eigentlich sogar mehr Zeit zum Schreiben gehabt hätte, wurde es dann aber auf einmal ziemlich ruhig hier in meinem Blog. Woran lag das?
Kein Bloggen mehr, kein Coaching mehr.
Mir ist das lange Zeit selbst gar nicht aufgefallen. Besser gesagt ich akzeptierte es. Ich coachte auch praktisch nicht mehr. Ein paar Onlinecoachings noch zu Beginn der Coronakrise, aber dann war damit ebenfalls Schluss. Irgendwann merkte ich, dass ich all meine nebenberuflichen Aktivitäten, die mir so viel Spaß gemacht hatten, die mich motivierten und in die ich bis dahin viel Herzblut und Energie investiert hatte, nur noch sehr sporadisch bis gar nicht mehr ausübte. Es dauerte ziemlich lang, bis mir das richtig bewusst wurde. Ich hatte Corona als sehr einfache Begründung genommen, einige Vorhaben einzustellen, weil ja auch sonst praktisch nichts mehr im Normalbetrieb lief. Es war auf eine Art sehr bequem, Corona dafür „verantwortlich“ zu machen, dass ich all meine Aktivitäten auf Eis legte. Ich musste mir keine Gedanken über neue Coachees und Coachings mehr machen, musste mir die Frage nicht beantworten, wie intensiv und ernsthaft ich meine Selbstständigkeit vorwärts bringen möchte, musste nicht überlegen, wie viel Zeit ich eigentlich investieren will.
Ich ließ einfach alles sein.
Das fühlte sich eine ganze Weile ganz gut an. Vor ein paar Wochen wurde mir allerdings klar, dass ich mal andere Pläne gehabt hatte und dass ich diese Pläne nicht einfach über den Haufen werfen will.
Zeit für ein paar Änderungen.
Es war Zeit für ein paar Veränderungen.
Zunächst beschloss ich, mich selbst wieder coachen zu lassen. Übrigens ein großartiger Gedanke – gerade als Coach! Ich steckte bei ein paar persönlichen Fragestellungen und Glaubenssätzen fest und kam hier alleine nicht mehr weiter. Was lag also näher, als mir selbst einen Coach zu suchen?
Als nächstes las ich – auf Empfehlung meines Coachs ☺️ – das Buch The Prosperous Coach, das eine Menge guter und hilfreicher Denkanstöße für Coaches bereit hält.* Zwischen all diesen tollen Impulsen hallte ein Satz besonders bei mir nach:
Be okay to begin as a beginner.
Das mag jetzt vielleicht merkwürdig klingen, denn meine Ausbildung zum Systemischen Coach ist ja schon ein paar Tage her. Mir fiel aber auf, dass ich mir selbst danach diesen Beginnerlevel nie wirklich erlaubt hatte, sondern mich umgehend mit erfahrenen, hauptberuflichen Coaches verglichen habe – ein Vergleich, bei dem ich immer schlecht weg kam und der mich mehr unter Druck setzte, als ich mir lange Zeit eingestehen wollte. Zwischen Anfänger und absolutem Profi gibt es aber noch mehrere Stufen, die man alle der Reihe nach und in seinem eigenem Tempo durchläuft, wenn man etwas Neues lernt.
Der zitierte Satz war daher eine gewisse Erleichterung für mich. Ich lerne noch, sammle Erfahrung und darf so jeden Tag besser werden, um die verschiedenen Level bis zum Vollprofi nacheinander zu erreichen. Ein Gedanke übrigens, den ich in meinem Hauptjob deutlich besser verinnerlicht habe.
Was ist eigentlich mein Warum?
Ich habe mich die letzten zwei Jahre viel mit meiner persönlichen Weiterentwicklung beschäftigt, sowohl eine Ausbildung zum systemischen Coach als auch zum emTrace-Coach gemacht, Mimikresonanztrainings besucht und den Mimikresonanz-Master absolviert. Ich habe Coachings gegeben und viel Neues gelernt. Mir war durchaus bewusst, dass mich all die Themen unheimlich begeistern, mir Energie geben und ich ihnen trotz Vollzeitjob als Agile Master in meiner Freizeit viel Raum lasse. Ich wusste aber nicht warum.
Als weiteren Schritt nutzte ich daher das Regenwetter in unserem Urlaub letzte Woche im wunderschönen Earls Lane, um mich intensiver mit meinem Why** auseinander zu setzen – einer wie ich finde ganz wichtigen Grundlage, um für sich selbst herauszufinden, was einen antreibt, motiviert und auch in schwierigeren Zeiten trotzdem durchhalten lässt. Was einem eine klare Richtung gibt, an der man sich immer wieder orientieren und all seine Aktivitäten ausrichten kann. Diese Richtung hat mir gefehlt.
Mittlerweile habe ich für mich einen Satz gefunden, der sich schon ziemlich gut anfühlt. Diesen möchte ich jetzt noch ein wenig weiter durchdenken, bis er richtig gut für mich passt.
How do you know you have found your passion?
For me: when the idea of studying and improving on the same topic for years to come doesn’t scare you anymore, it excites you.#findyourpassion
— Cristina Magro (@CristinaM_LiTM) September 29, 2020
Dieser Tweet beschreibt meiner Meinung nach sehr schön, was ein persönliches Why ausmacht. Mir zeigte er, dass ich mich mit den richtigen Themen beschäftige und durchaus auf dem richtigen Weg bin. Ich habe verstanden, dass und warum Coaching für mich ein ganz essentielles Thema ist, mit dem ich mich intensiv beschäftigen möchte.
Ich habe wieder einen Plan.
Mit all den gewonnenen Erkenntnissen konnte ich mir anschließend einen sowohl realistischen als auch ambitionierten und gleichzeitig inspirierenden Plan für meine nächsten Schritte erstellen. Und weiß nun endlich wieder, was ich tun will. Die zahlreichen Gespräche mit wichtigen Menschen haben mir dabei geholfen – ganz besonders mit meinem äußerst geduldigen Mann, der mir in den letzten Wochen wirklich viel zugehört hat ❤️
Ich bin also wieder auf Kurs und gehe weiter meinen Weg als Coach. Ab jetzt mit vollem Fokus auf mein Why und meine Ziele und in meinem eigenen Tempo. Wie spannend, dass ich in der Zwischenzeit schon acht neue Coachings organisieren konnte.
Solltest auch du ein Thema haben, das dich beschäftigt, und der Meinung sein, dass dir Coaching helfen könnte es zu lösen, melde dich gerne für ein unverbindliches Gespräch bei mir.
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* Über das Buch werde ich noch einen eigenen Blogbeitrag schreiben, weil ich es wirklich lesenswert finde.
** Nach Start with Why von Simon Sinek
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