2020 – geschafft??

Gerade ist ja wieder die Zeit, in der viele auf das vergangene Jahr zurückschauen, sich Ziele für das neue Jahr überlegen und die Zeit zwischen den Feiertagen zum Reflektieren nutzen.

Wie war mein letztes Jahr? Gut? Schlecht?

Ich möchte jetzt nicht darin einstimmen, wie schlecht das vergangene Jahr war und auch nicht so tun, als wäre alles super gewesen. Für mich persönlich lief es insbesondere unter den gegebenen Rahmenbedingungen ziemlich gut, meine Situation war verhältnismäßig komfortabel und privilegiert. War deswegen alles gut? Nein, denn es geht ja nicht nur um mich. Und um mich herum war sehr viel einfach nicht gut.

Ich habe daher versucht, meinen eigenen Beitrag zu der aktuellen Situation zu leisten: AHAL-Regeln einhalten, Corona-App nutzen, physische Kontakte reduzieren, trotzdem ein offenes Ohr für andere zu haben, Unterstützung von Spendenaktionen, weitere Aktivitäten wie kostenloses Coaching und Online-Resilienzsessions

Mein vorherrschendes Gefühl in 2020 war Dankbarkeit.

Wenn ich ein Gefühl aus diesem Jahr mitnehme, dann ist es Dankbarkeit. Dankbarkeit für meine Situation und dafür, dass ich das Jahr gut gemeistert habe. Dass ich viel lernen durfte – auch über mich. Dass ich auf ganz andere Art und Weise Kontakt mit mir wichtigen Menschen gehabt habe. Dass trotz allem tolle Menschen um mich waren.

Dass ich und auch all meine Lieblingsmenschen gesund geblieben sind. Für einen glimpflich verlaufenen Radunfall und eine OP, die ich gut überstanden habe. Für Menschen, die für mich da waren und die mir zum Teil sogar näher gekommen sind, als das vorher der Fall war.

Dass ich so unkompliziert Homeoffice machen konnte und mich das gesamte Jahr über sicher bei der Arbeit gefühlt habe. Für schönen Urlaub in Deutschland (Mecklenburgische Seenplatte, Brandenburg und Harz mit wenigen physischen Kontakten). Für das Erkennen, was mir wichtig ist und was eben auch nicht.

Für viele tolle kleine Momente, bspw. die zahlreichen gemeinsamen Mittagspausen mit meinem Mann, in denen wir zusammen gekocht haben. Für mein Zuhause und die schöne Natur drumherum, für die ich früher kaum ein Auge hatte. Für viele wirkungsvolle Onlinecoachings, die ich geben durfte. Überhaupt für völlig neue Möglichkeiten, die sich mir durch Onlinearbeit erschlossen haben.

Bestimmt habe ich etwas vergessen, ich möchte auch gar nicht alles hier aufschreiben. Auf jeden Fall ist mir bewusst geworden, dass längst nicht alles selbstverständlich ist, was für mich immer selbstverständlich war.

Jeder hat das Jahr ganz individuell erlebt.

Ich nehme trotz allem viel Gutes aus diesem Jahr mit. Ich verstehe aber, wenn das nicht jeder so sieht, denn ich glaube, dass jeder die Situation im vergangenen Jahr sehr individuell erlebt und jeder mit ganz eigenen Rahmenbedingungen klar kommen musste. Meine Situation habe ich dabei die meiste Zeit als verhältnismäßig gut wahrgenommen. Aber das war nicht unbedingt überall der Fall.

Was bleibt – und was wir brauchen.

Was ich allerdings nur schwer verstehen kann, ist ein Gedanke, der mir die letzten Tage öfter über den Weg gelaufen ist. Der Gedanke, dass das Jahr bald geschafft und endlich vorbei ist. Und dann? Die Pandemie wird uns auch 2021 noch weiter begleiten, sie ist mit dem Jahreswechsel nicht vorbei. Damit möchte ich jetzt keine Angst machen, sondern darauf aufmerksam machen, damit nicht Anfang Januar 2021 das böse Erwachen kommt. Lasst uns lieber nach vorne schauen. Es gibt Impfstoffe gegen Corona und die Impfungen konnten beginnen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer und ich glaube, wir können damit dem neuen Jahr zuversichtlicher entgegensehen.

Es ist meiner Meinung nach weiterhin notwendig, Strategien und Maßnahmen zu entwickeln, mit der Situation umzugehen. Sich ein stabiles Fundament und eine geeignete Infrastruktur zu bauen, die uns weiter durch diese Zeit hilft. Die Möglichkeiten zu nutzen, die uns die Digitalisierung bietet, denn ich glaube, selbst nach erfolgreich bekämpfter Pandemie werden diese Möglichkeiten nicht wieder komplett in der Versenkung verschwinden. Ich möchte euch Mut machen, neue Wege auszuprobieren und zu schauen, was davon für euch passt. Ich selbst war bis Mitte März noch felsenfest davon überzeugt, dass ich meine beiden Jobs – weder den des Scrum Masters noch den des Coachs – online machen kann. Eine Meinung, die ich heute absolut nicht mehr so vertrete.

Was ich euch wünsche!

Ich hab hier kein Fazit für meinen heutigen Blogbeitrag und schon gar keine Lösung für das neue Jahr. Ich wollte lediglich ein paar meiner Gedanken zum Jahreswechsel mit euch teilen. Daher lasse ich es für heute und für das alte Jahr gut sein und schließe in diesem Sinne mit meinem Wunsch für euch:

Startet gut in ein tolles 2021, bleibt gesund und lasst euch alle nicht unterkriegen!

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