Stell dir vor, du wachst auf (Buchrezension)

In meinem 1. Blogbeitrag hatte ich bereits das Buch von Curse Stell dir vor, du wachst auf erwähnt, das mich (unter anderem) dazu veranlasste, mich für eine Coachingausbildung bei INeKo anzumelden. Aus diesem Grund möchte ich euch hier auch ein wenig über dieses Buch erzählen. Wie kam es denn überhaupt dazu, dass ich dieses Buch in die Hand genommen habe? Achtsamkeit, Meditation, Dankbarkeit …. alles Begriffe, die mich noch vor einem Jahr vermutlich nicht dazu bewegt hätten, dieses Buch zu kaufen, geschweige denn es zu lesen.

Mein vergangenes Jahr habe ich aus privaten Gründen als eins der anstrengendsten und forderndsten überhaupt empfunden. Im Dezember davor sagte ein Freund noch zu mir: „Dagmar, 2017 wird der Hammer!“ Wurde es auch, allerdings ganz anders, als ich damals gedacht und er gemeint hatte. Während dieser Zeit konnte ich kaum etwas davon positiv sehen. Im Gegenteil hatte ich den Eindruck, die Situation wurde von Monat zu Monat schlimmer und mein üblicher Optimismus, dass schon irgendwie alles wieder gut werden würde, kam dabei ziemlich ins Wanken.

Mitte des Jahres im Laufe zahlreicher intensiver Gespräche mit einer lieben Freundin erzählte mir diese von Laura Malina Seiler und ihrem Podcast Happy, Holy & Confident. Laura Seiler ist mittlerweile ja vielen Menschen ein Begriff, daher werde ich dazu irgendwann noch einen separaten Blogeintrag schreiben. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber noch nie von ihr gehört und dachte einfach nur „Meditation? Ich??“ Aber ich war neugierig geworden und letztlich wollte ich ja unbedingt, dass sich etwas ändert. Warum also nicht einfach mal ausprobieren. Tut ja nicht weh, kostet nur ein wenig Zeit und den kostenlosen Podcast konnte ich auf dem Weg zur Arbeit hören. Und irgendwann auf einmal war Meditation ganz selbstverständlich, war Achtsamkeit ein Thema, das mich beschäftigte, war Dankbarkeit etwas, was mir half, an dem vergangenen Jahr auch die positiven Seiten zu erkennen. Gut versteckt hinter all dem Mist und Stress, aber sie waren da.

Und damit war es nur noch eine Frage der Zeit, bis ich durch den Podcast mit Curse auch über sein Buch stolpern sollte.

Das Thema des Buchs ist nun nicht unbedingt neu. Es geht darum, wieder mehr im Hier und Jetzt zu leben, präsent und achtsam zu sein. Es geht darum, sich weniger Sorgen zu machen, was sein wird oder sein könnte und stattdessen lieber am heutigen Tag glücklich zu sein. Curse erzählt das im Rahmen seiner eigenen persönlichen Geschichte und wie er für sich im Laufe der letzten Jahre eine Methode entwickelt hat, die ihm genau dabei hilft: Die OOOO+X-Methode. Das Schöne an dieser Methode ist die modulare Aufbereitung, die es einem ermöglicht, die für einen selber geeigneten Teile rauszusuchen. Es ist nicht erforderlich, dem Buch in allen Teilen akribisch zu folgen, sondern man kann auch alles einzeln ausprobieren. Das Buch und die beschriebene Methode lassen einem außerdem die Wahl, wie viel Zeit man in sich und die eigene persönliche Entwicklung investieren möchte. Viel oder wenig – einfach aus dem Grundsatz heraus, dass jede Minute am Ende besser ist als nichts. Zu guter Letzt gefällt mir die entspannte Art, wie Curse sich dem Thema nähert. Ganz ehrlich, wer denkt bei einem Rapper als Erstes an Meditation und Achtsamkeit? Ich finde, in dem Buch werden einem diese Themen sehr erfrischend und wenig klischeehaft näher gebracht. Das machte es für mich insgesamt sehr schön lesbar. 

Der Großteil des Buches widmet sich der sogenannten OOOO+X-Methode, jeder einzelne Teil daraus wird ausführlich und auch für jemanden, dem diese Themen neu sind, gut verständlich beschrieben. Die einzelnen Module haben dabei folgende Bedeutung:

O – offener Raum: Hier geht es um die Zeit morgens direkt nach dem Aufwachen und wie wir diese Zeit nutzen können, um mit einer positive(re)n Ausrichtung in den Tag zu starten, indem wir uns hier ein wenig Zeit für uns nehmen, nicht x-mal hintereinander die Snoozetaste drücken und das Smartphone beiseite legen.

O – Obrigado: Das portugiesische Wort für „Danke“ heißt Obrigado und das 2. O steht für das bewusste Praktizieren von Dankbarkeit. Dabei geht es nicht darum, sich Negatives schön zu reden, sondern sich des Positiven bewusst zu sein, das man bereits hat und sich dadurch Reserven für schlechte Zeiten zu schaffen.

O – Om: Hier dreht sich alles um Meditation und ihre positive Wirkung, wenn wir es durch Meditation schaffen, unsere immerzu kreisenden Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen und uns auf den aktuellen Moment zu fokussieren.  Das Kapitel räumt nebenbei auch noch ein wenig mit gängigen Klischees auf.

O – Ocha: Das Wort steht hier als Pate für die Praxis der Achtsamkeit, indem man sich bewusst auf die Dinge konzentriert, die man regelmäßig im Alltag tut: Kaffee oder Tee kochen, essen, Zähne putzen, duschen … Achtsamkeit hilft, das bewusste Lenken der Gedanken zu lernen und aus dem üblichen Gedankenkarusell auszusteigen – wie Meditation, die man zur täglichen Praxis einfach in den Alltag integrieren kann.

X – Excercise: Das letzte Modul basiert auf der Überzeugung, dass Geist und Körper nicht getrennt sind und wie das eine das andere positiv beeinflussen kann. Somit ist es nur konsequent für die eigene positive Entwicklung, auch den Körper mit einzubinden. Und auch hier gibt es die Wahl vom 7-minütigen Tanzen zu zwei Songs im Radio bis hin zum regelmäßigen Power-Workout. 

Auch an ergänzenden Tipps und Hilfen, um die OOOO+X-Methode ins tägliche Leben zu integrieren, fehlt es nicht im Buch.

Klingt schwierig? Klingt nach viel zu viel? Probier es aus. Fang einfach an. Nicht gleich alles auf einmal, sondern fang vielleicht mit dem Teil an, der sich in der Umsetzung am leichtesten anfühlt. Curse macht finde ich jedem ausreichend Mut, in kleinen Schritten vorzugehen. Keine Zeit für eine lange Meditation jeden Tag? Egal, beginn mit fünf Minuten. Es gibt für praktisch alle Methoden immer auch eine Variante, die wenig Zeit in Anspruch nimmt. Hilfreich sind dazu außerdem die Commitments, die man sich zu jeder neuen Aufgabe geben kann: Vereinbare mit dir selbst, was du wie oft und wie lange ausprobieren möchtest, bevor du ein Resümee ziehst und entscheidest, ob es was für dich ist oder nicht. Schau einfach mal, was passiert. Es passiert immer etwas. Oftmals passiert es einfach, dass sich die Veränderung gut anfühlt und völlig selbstverständlich geworden ist. Man sagt ja, dass es ca. 66 Tage dauert, bis ein verändertes Verhalten zur Routine geworden ist. Versuch mal, eine kleine Änderung zumindest für 30 Tage durchzuhalten.

Ich selber meditiere jetzt mittlerweile schon seit ca. 10 Monaten. Ich stehe mittlerweile jeden Morgen freiwillig eine Stunde früher auf als ich müsste. Und ich freue mich mittlerweile jeden Morgen auf diese Zeit. Schon allein die Tatsache, dass ich morgens leichter aufstehe, weil ich diese erste Zeit des Tages ganz für mich total genieße, aber auch noch viele andere kleine Veränderungen zeigen mir, dass Meditation gut für mich ist.

In den Medien kann man übrigens mittlerweile lesen, dass Meditieren in ein paar Jahren so selbstverständlich sein wird wie Zähne putzen. Ich bin dabei und werde sicher auch hier noch öfter auf das Thema zu sprechen kommen :-).


Weitere Empfehlung: Curse hat nicht nur ein Buch geschrieben, sondern gibt auch den Podcast Meditation, Coaching & Life heraus, in dem er die Methode ebenfalls erklärt. 

2 Antworten auf „Stell dir vor, du wachst auf (Buchrezension)“

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